11In der Morgendämmerung hängten die Männer von Betulia den Kopf von Holofernes außen an der Stadtmauer auf. Dann griffen sie zu den Waffen und zogen in Kampfgruppen die Wege hinunter, die von der Stadt in die Ebene führen.
12Als die assyrischen Wachtposten das sahen, meldeten sie es ihren Offizieren und die gaben die Nachricht an ihre Vorgesetzten und an die anderen Offiziere im Hauptlager weiter.
13Die gingen darauf alle zum Zelt des Feldherrn und sagten zu Bagoas: »Weck unseren Herrn! Diese erbärmlichen Sklaven da droben wagen es, herunterzukommen und uns anzugreifen. Die laufen in ihr Verderben!«
14Bagoas ging ins Zelt und schlug mit der flachen Hand an den Vorhang des Schlafgemachs, weil er dachte, Holofernes schlafe noch mit Judit.
15Als niemand antwortete, öffnete er den Vorhang und ging hinein. Da lag Holofernes tot, ohne Kopf, vor dem Bett.
16Er schrie auf, stöhnte und jammerte laut und zerriss sein Gewand.
17Dann rannte er hinüber in das Zelt, in dem Judit untergebracht war. Als er sie nicht fand, stürzte er hinaus zu den Offizieren und schrie:
18»Die Schurken haben falsches Spiel mit uns getrieben! Eine einzige Frau von diesen Hebräern hat Schmach und Schande über König Nebukadnezzar und sein ganzes Herrscherhaus gebracht! Seht es euch an: Da auf dem Boden liegt Holofernes, ohne Kopf!«
19Die Offiziere waren fassungslos vor Entsetzen. Sie zerrissen ihre Kleider und ihr Klagegeschrei hallte durch das ganze Lager.
1Als die Soldaten in den Zelten vom Tod ihres Feldherrn erfuhren, waren auch sie entsetzt.
2Panische Angst befiel sie, keiner wollte mehr im Lager bleiben. Bald befand sich das ganze Heer in Auflösung, und alle Straßen in der Ebene und in den Bergen füllten sich mit fliehenden Soldaten.
3Auch die Einheiten, die im Bergland rings um Betulia ihre Lager aufgeschlagen hatten, flohen. Jetzt griffen die Israeliten an. Sie boten alle wehrfähigen Männer auf.