11Schon von Weitem rief Judit den Wachen auf den Türmen zu: »Schnell! Macht das Tor auf! Gott ist bei uns, unser Gott steht uns bei! Er zeigt immer noch seine Macht, mit der er sein Volk Israel rettet und die Feinde vernichtet. Das hat er heute bewiesen!«
12Als die Wachen Judits Stimme hörten, stiegen sie schnell zum Tor hinunter und riefen die Ältesten der Stadt herbei.
13Auch das ganze Volk, vom Vornehmsten bis zum Geringsten, kam angelaufen. Sie konnten es nicht fassen, dass Judit wiedergekommen war. Das Tor wurde geöffnet und Judit mit ihrer Dienerin eingelassen. Sie machten ein Feuer, das den Platz beleuchtete, und alle bildeten einen Kreis um sie.
14Judit rief mit der ganzen Kraft ihrer Stimme den Versammelten zu: »Preist Gott, preist ihn! Preist unseren Gott, denn er hat dem Volk Israel sein Erbarmen nicht entzogen. In dieser Nacht hat er durch meine Hand unsere Feinde vernichtet!«
15Sie zog den abgeschlagenen Kopf aus dem Sack, hielt ihn hoch und rief: »Seht, hier ist der Kopf von Holofernes, dem Oberbefehlshaber des assyrischen Heeres! Und das ist das Mückennetz von dem Bett, auf dem er sinnlos betrunken lag! Durch die Hand einer Frau hat der Herr ihn getötet!
16So gewiss der Herr lebt, der bei mir war und mich auf dem ganzen Weg beschützt hat: Mein Anblick hat genügt, um Holofernes zu verführen und ihm den Untergang zu bringen; meinen Leib durfte er nicht berühren und schänden!«
17Das Volk stand völlig fassungslos da. Dann aber warfen sich alle vor Gott nieder und wie aus einem Mund kam der Ruf: »Wir preisen dich, unseren Gott, denn heute hast du die Feinde deines Volkes vernichtet!«
18Usija wandte sich an Judit und sagte: »Der höchste Gott hat dich gesegnet wie sonst keine Frau auf Erden! Preis sei dem Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat, dass er es dir gelingen ließ, dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen!
19Du hast die Hoffnung für dein Volk nicht aufgegeben. Alle, die an Gott festhalten und seiner Kraft vertrauen, werden das nie vergessen!
20Du hast dein Leben gewagt, um unserem erniedrigten Volk zu helfen. Du bist den geraden Weg gegangen, den rechten Weg vor unserem Gott, und hast uns dadurch vor dem Untergang gerettet. Gott möge dich dafür für alle Zeiten berühmt machen und dich mit allem Guten überschütten!« Und das ganze Volk rief: »Amen, so soll es sein!«
1Wohl denen, die im Weg untadelig sind,
die wandeln nach dem Gesetz des Herrn!
2Wohl denen, die seine Zeugnisse bewahren,
die ihn von ganzem Herzen suchen,
3die auch kein Unrecht tun,
die auf seinen Wegen gehen!
4Du hast deine Befehle gegeben,
dass man sie eifrig befolge.
5O dass meine Wege dahin zielten,
deine Anweisungen zu halten!
6Dann werde ich nicht zuschanden,
wenn ich auf alle deine Gebote achte.
7Ich werde dir danken mit aufrichtigem Herzen,
wenn ich die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit lerne.
8Deine Anweisungen will ich halten;
verlass mich niemals!
17Gewähre deinem Knecht, dass ich lebe
und dein Wort befolge!
18Öffne mir die Augen, damit ich sehe
die Wunder in deinem Gesetz!