16Ich sehe klar voraus, dass es so kommen wird; und das war für mich der Grund, mein Volk zu verlassen. Ja, Gott selbst hat mich zu dir geschickt! Ich soll mit dir Taten vollbringen, über die alle Welt gewaltig staunen wird, wenn sie davon hört!
17Deine Dienerin ist eine gottesfürchtige Frau und betet zum Gott des Himmels bei Tag und bei Nacht. Ich werde jetzt bei dir bleiben, mein Herr; doch nachts werde ich ins Tal hinausgehen, um zu beten. Denn sobald die Leute von Betulia diese Sünde begangen haben, wird Gott es mich im Gebet wissen lassen.
18Dann komme ich und sage es dir. Du rückst dann mit deinem ganzen Heer aus und greifst an, und keiner von ihnen kann dir Widerstand leisten!
19Ich führe dich durch Judäa bis vor Jerusalem und stelle mitten in der Stadt deinen Thron auf! Du wirst die Leute von Jerusalem scheuchen wie eine Schafherde, die keinen Hirten mehr hat, und kein Hund wird es wagen, dich anzuknurren! Das hat Gott mir klar und deutlich verkündet und er hat mich geschickt, damit ich es dir sage.«
20Judits Worte gefielen Holofernes und seinem Gefolge. Sie staunten über Judits Klugheit und sagten zueinander:
21»Eine Frau von solcher Schönheit und mit solchem Verstand gibt es nicht ein zweites Mal auf der Welt.«
22Holofernes sagte zu ihr: »Es war eine gute Entscheidung deines Gottes, dass er dich von deinem Volk weggeschickt hat, um uns den Sieg zu bringen und den Verächtern Nebukadnezzars den Untergang.
23Und nun hör zu! Du bist sehr schön und verstehst ausgezeichnet zu reden. Wenn du auch wirklich tust, was du versprochen hast, dann soll dein Gott mein Gott werden; du wirst im Palast des Königs Nebukadnezzar wohnen und in aller Welt berühmt sein!«
1Holofernes ließ Judit an den Tisch führen, der mit silbernem Geschirr gedeckt war, und befahl, sie mit dem zu bewirten, was für ihn selbst an Speisen und Wein dort bereitstand.
2Aber Judit lehnte ab: »Ich darf nichts davon essen, um nicht gegen das Gesetz meines Gottes zu verstoßen. Ich habe mir selbst etwas mitgebracht.«
3»Und wenn dein Vorrat ausgeht?«, fragte Holofernes. »Woher sollen wir dann die entsprechende Verpflegung für dich bekommen? In unserem Heer ist kein Einziger aus deinem Volk!«
4»Bei deinem Leben, mein Herr«, antwortete Judit, »noch ehe mein Proviant aufgebraucht ist, wird Gott durch mich seinen Plan ausführen!«