16Holofernes und allen seinen Offizieren gefiel der Vorschlag und er befahl, entsprechend zu verfahren.
17Die Moabiter und 5000 Assyrer verlegten ihr Lager weiter taleinwärts direkt an die Quellen, aus denen Betulia sich mit Wasser versorgte.
18Die Edomiter und die Ammoniter stiegen ins Bergland hinauf. Sie schlugen ihr Lager in der Nähe von Dotan auf und schickten von dort aus Abteilungen in südöstlicher Richtung bis nach Egrebel, einer Stadt in der Nähe von Chus, das am Mochmur-Bach liegt. Der Rest des assyrischen Heeres blieb im Tal unterhalb von Betulia. So weit das Auge reichte, sah man dort nur Zelte, Soldatengepäck und Kriegsgerät.
19Die Israeliten schrien um Hilfe zum Herrn, ihrem Gott, denn sie waren ganz mutlos geworden. Die Feinde hatten sie eingeschlossen und es gab kein Entrinnen mehr.
20Ringsum waren sie umgeben von dem riesigen Heer der Assyrer mit seinem Fußvolk, den Streitwagen und Reitern. Nach 34 Tagen waren die Wasservorräte in den Häusern von Betulia aufgebraucht;
21auch in den Zisternen der Stadt ging das Wasser zur Neige. Es wurde in so kleinen Rationen ausgegeben, dass es an keinem Tag ausreichte, um den Durst zu stillen.
22Die Kinder saßen wie leblos herum. Frauen und Männer brachen erschöpft zusammen. Sie lagen auf den Plätzen und in den Tordurchgängen und hatten keine Kraft mehr zum Aufstehen.
23Da kam das ganze Volk von Betulia – Männer, Frauen und Kinder – bei Usija und den führenden Männern der Stadt zusammen, um laut gegen sie und die Ältesten zu protestieren. Die Menge schrie:
24»Gott soll euch strafen für das Verbrechen, das ihr an uns verübt habt! Ihr hättet mit den Assyrern Frieden schließen müssen!
25Jetzt gibt es keine Rettung mehr. Gott hat uns in ihre Gewalt gegeben; vor ihren Augen werden wir vor Durst umkommen.
26Aber verhandelt doch wenigstens jetzt mit den Assyrern und überlasst ihnen die Stadt zur Plünderung!
27Es ist immer noch besser, sie nehmen uns als Kriegsgefangene mit! Wir werden dann zwar Sklaven, aber wir bleiben wenigstens am Leben und müssen nicht mit ansehen, wie unsere Säuglinge, Kinder und Frauen hier umkommen!
28Wir beschwören euch bei Himmel und Erde und beim Herrn, unserem Gott, dem Gott unserer Vorfahren, der uns jetzt für ihre und unsere Sünden straft: Verhandelt mit den Assyrern, übergebt ihnen die Stadt, damit Gott uns diesen schrecklichen Tod erspart, dem wir jetzt entgegengehen!«
29Die ganze Versammlung brach in verzweifeltes Weinen aus und schrie zu Gott um Hilfe.
30Aber Usija sagte: »Habt Mut, Brüder! Lasst uns nur noch fünf Tage durchhalten. Ich bin überzeugt, dass Gott Erbarmen mit uns hat und uns Rettung schickt. Er wird uns nicht völlig im Stich lassen.
31Sollten die fünf Tage aber verstreichen, ohne dass sich Hilfe zeigt, so werde ich tun, was ihr gefordert habt.«
32Damit löste Usija die Versammlung auf. Die Männer bezogen wieder ihre Posten auf den Mauern und Türmen, die Frauen und Kinder gingen nach Hause. Überall in der Stadt breitete sich tiefe Niedergeschlagenheit aus.