41Danach bestimmte König Antiochus durch einen Erlass, dass alle Völker seines Reiches ein einziges Volk bilden sollten.
42Jedes Volk musste seine besonderen Gebräuche aufgeben. Alle anderen Völker fügten sich diesem Befehl
43und führten den Gottesdienst ein, den der König angeordnet hatte. Auch in Israel opferten viele vor den Götzenbildern und entweihten den Sabbat.
44Der König schickte seine Beauftragten nach Jerusalem und in die anderen Städte Judäas. Sie überbrachten Briefe, in denen er befahl, die neuen Gebräuche einzuführen.
45Die gewohnten Brand-, Mahl- und Trankopfer sollten eingestellt, die Sabbate und Festtage durch Arbeit entweiht
46und das Heiligtum und seine Priester durch Einführung abscheulicher Bräuche geschändet werden.
47Der König schrieb vor, dass Opferstätten und Tempel für die fremden Götter errichtet werden sollten. Dort mussten Schweine und andere unreine Tiere geopfert werden.
48Die Leute von Israel durften ihre neugeborenen Söhne nicht mehr beschneiden und mussten alles Mögliche tun, was unrein macht und Gott verhasst ist.
49Auf diese Weise sollte das Gesetz des Herrn außer Kraft gesetzt werden; niemand durfte mehr seine Vorschriften befolgen.
50Der König drohte jedem, der seinem Befehl nicht gehorchte, mit der Todesstrafe.
51Entsprechende Verfügungen erließ Antiochus für sein ganzes Reich. Er ordnete auch an, dass der Reihe nach in allen Städten Judäas die neuen Opfergottesdienste veranstaltet werden sollten. Er setzte Beamte ein, die darüber wachen mussten, dass seine Anordnungen im ganzen Land befolgt wurden.
52Viele aus dem Volk Israel schlossen sich den Verrätern an; sie sagten sich vom Gesetz des Herrn los und taten, was dem Herrn ein Gräuel ist.
53Die treuen Israeliten mussten sich vor ihnen verstecken und in allen möglichen Schlupfwinkeln Zuflucht suchen.
54Am 15. Tag des Monats Kislew im 145. Jahr der griechischen Herrschaft ließ König Antiochus oben auf dem großen Brandopferaltar des Tempels einen Götzenaltar aufstellen und entweihte dadurch den Tempel. Auch in den anderen Städten Judäas ließ er Götzenaltäre bauen.
55Vor allen Häusern und auf allen Plätzen wurde Weihrauch verbrannt.
56Wenn die Beauftragten des Königs eine Buchrolle mit dem Gesetz Gottes fanden, rissen sie sie in Fetzen und verbrannten sie.
57Wer eine Gesetzesrolle bei sich versteckte oder das Gesetz Gottes befolgte, wurde aufgrund königlichen Erlasses zum Tod verurteilt.
58Monatelang gingen die Beauftragten des Königs in allen Städten mit roher Gewalt gegen die unter den Israeliten vor, die sich dem Befehl des Königs widersetzten.
59Am 25. Tag des Monats Kislew vollzogen sie auf dem Götzenaltar das erste Opfer.
60Frauen, die ihre Kinder beschneiden ließen, wurden nach der Anordnung des Königs hingerichtet;
61die Säuglinge hängte man ihnen dabei an den Hals. Auch alle ihre Angehörigen und der Mann, der die Beschneidung vorgenommen hatte, wurden umgebracht.
62Trotzdem blieben viele in Israel standhaft und aßen nichts, was nach dem Gesetz Gottes als unrein gilt.
63Sie nahmen lieber den Tod auf sich, als verbotene Speisen zu essen und den Bund mit dem Herrn zu brechen.
64Der Zorn des Herrn lag schwer auf Israel.